Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser referierte in Lauterach/Vorarlberg. Das Prinzip von Kooperation statt Konfrontation in einer sich offensichtlich entwickelnden neuen multipolaren Weltordnung hätte für den Planeten und seine Menschheitsfamilie etwas Gutes: So sahen das auch die US-Präsidenten Roosevelt und Kennedy, die sich beide für eine amerikanisch-russische Partnerschaft „zum Wohl der Welt“ aussprachen. Heute sind jedoch leider gegenteilige Kräfte am Werk: Mit dem US-gesteuerten Putsch in Kiew 2014 wurde der Krieg gegen die eigene Bevölkerung im Osten gestartet und die heutige militärische Konfrontation mit Russland ganz bewusst und gewollt durch massive Provokation heraufbeschworen. Der bekannte US-Intellektuelle Noam Chomsky bringt den Hintergrund der Ressourcenkriege der transatlantischen Neokolonialisten-Oligarchie, besonders des Ukraine-Konfliks, auf den Punkt: „Nach dem Zerfall der Sowjetunion und der Auflösung des Warschauer Pakts, gab es auch für die NATO keine Existenzberechtigung mehr. Sie bekam die neue Aufgabe, die globalen Ressourcen zu kontrollieren.“ Anstatt eine neue gemeinsame eurasische und globale Sicherheitsarchitektur und ökologisch soziale wirtschaftliche Kooperation aufzubauen, wird vom US/UK-gesteuerten Westen weiterhin auf Konfrontation und Ausbeutung, auf das Feinbild Russland und die NATO-Osterweiterung gesetzt. Es geht um die Zerschlagung des größten Landes der Erde und um die Ausbeutung seiner reichhaltigen Ressourcen. Diese skrupellose Gewalt bedeutet neben der Zerstörung der Lebensgrundlage Natur auch Hunger, Armut, Leid, Elend und Tod für die Weltbevölkerung.
2016 riefen die Journalistin Verena Daum und Permakulturist Leo Simma die Garden Eden-Bewegung ins Leben. Verena Daum engagiert sich in vielen Regionen der Welt in Zusammenarbeit mit der Caritas Auslandshilfe Vorarlberg für soziale Projekte, die regionale Ernährungssicherung – idealerweise mittels Permakultur -, gegen Hunger und Armut, für (Bewusstseins)Bildung und ganz besonders für Kinderrechte und das Wohlergehen unserer Schutzbefohlenen.
Leo Simma ist mit seinem Garten Eden Projekt-Team im regionalen Einsatz für lokale Lebensmittelerzeugung und Vermarktung nach den Prinzipien der Permakultur, er installiert Solidarische Landwirtschaft, Gemeinschaftsgärten, Ernährungssicherheit vom Kompost über die Jungpflanzenaufzucht bis zur Verarbeitung, Veredelung und regionalem Verkauf.
Dass globale Ökologisierung in allen Regionen der Welt, eben durch Lebensmittel-Energie-Existenz-sichernde Projekte, durch lokale Autarkie, die Ressourcenkriege beenden und nachhaltigen Frieden sichern könnten, glaubt auch der Schweizer Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser, der in Lauterach vor 1.200 Interessierten unter dem Titel „Let’s stop War – Ökologie und Frieden“ referierte. „Die meisten Menschen sind von Liebe getragen und helfen sich gegenseitig – wie eine Mutter ihr Kind umsorgt und beschützt, sie würde ihr Leben für das Kind geben. Ich glaube an die Natur, unsere Erde und das Gute in unserer Menschheitsfamilie“, blickt Ganser immer wieder zuversichtlich in die Zukunft.
Es wird einerseits bewusst, was die Menschheitsfamilie wirklich zum Leben braucht. Andererseits wird auch aufgezeigt, dass die gewaltsame Ausbeutung und Unterdrückung des Planeten mitsamt Menschheitsfamilie durch den militärisch industriellen Komplex der neokolonialen Kriegsoligarchie zu Ende kommen wird – leider erst nach viel Blutvergießen und vielen Tränen. Die Wende: Es geht um Kooperation statt Konfrontation, um Kollaboration statt Domination, um Liebe statt Hass – beginnend bei sich selbst. Mensch und Natur im Einklang können von der Basis her ein gutes Leben im Sinne eines gesunden Gemeinwohls installieren. Packen wir’s an!
Andrea Mairhofer hat zu Daniele Gansers Vortrag den folgenden Nachbericht für den Veranstalter „Garten Eden Projekt“ (Leitung Leo Simma) verfasst:
1.200 interessierte Menschen beim Vortrag „Let´s stop War – Ökologie und Frieden“ von Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser
LAUTERACH Rund 930 Vorträge in den letzten 20 Jahren, davon zu 95 Prozent im deutschsprachigen Raum, verzeichnet der Schweizer Historiker und Friedensforscher, Dr. Daniele Ganser. Mit seinen umfangreichen Recherchen und zahlreichen Publikationen, ist er mittlerweile ein gefragter Mann, wenn es um Geopolitik und Ressourcen geht. Zuletzt machte er in Lauterach/Vorarlberg halt. Mit zwei Veranstaltungen, füllte er am Freitag, den 17.Juni 2022, den Hofsteigsaal bis zum letzten Platz.
Unter dem Motto „Let’s stop War – Ökologie und Frieden“ informierte Daniele Ganser u.a. über die NATO-Osterweiterung, das UNO-Gewaltverbot und über die Hintergründe, Ursache und Wirkung diverser Kriegsschauplätze, darunter auch aktuell den Ukraine-Russland Konflikt. Ein Lösungsvorschlag im Rahmen seines Vortrages lautete deshalb: „Wir sind eine Menschheitsfamilie, hört auf, euch zu bekämpfen. Wir sollten uns nicht spalten lassen. Das 21. Jahrhundert ist von der Zeit her noch offen. Wir können immer mehr Kriege führen oder einen anderen Weg gehen“. Als einen anderen Weg gehen, nannte er u.a. die Kommunikation (wieder) in eine wertschätzende, gewaltfreie und friedliche Haltung zu lenken und selbst ins Handeln zu kommen. Ein nachhaltiges, friedvolles Leben für uns Menschenfamilie sei nur über den sachlichen Dialog und über den Willen zur Kooperation unter Einbeziehung von Natur und Ökologie möglich. Wieder ins eigene Tun zu kommen unter Einbeziehung regionaler Netzwerke, ist auch das Anliegen, des erst kürzlich ins Leben gerufenen Garten Eden Projekts in Lauterach, das zugleich auch für die Daniele Ganser Veranstaltung als Organisator verantwortlich zeichnete. Mit Leo Simma als Leitung engagiert sich das neue Garten Eden Projekt in Zukunft für mehr Regionalität: “Unter unserem Leitsatz ,Global denken, regional handeln‘, stehen wir unter anderem für die Wiedererlangung regionaler Selbstversorgung. Wer Interesse an unseren Aktivitäten hat, ist gerne willkommen“.
Weitere Infos unter www.garteneden-projekt.at