Vorweg: Als Pazifistin und Mutter von drei kleinen Kindern verurteile ich den russischen Einmarsch in die Ukraine aufs Schärfste. Kinder, Zivilisten zu töten und ins Elend zu stürzen ist das schlimmste aller Verbrechen! ALLE Kriege sind durch nichts zu rechtfertigen, sie sind zu verurteilen und zu beenden! Niemand will Krieg. Kein Volk dieser Welt will das. Und kein Volk will für Politik-Versagen „einen hohen Preis“ zahlen. Wie viele andere habe auch ich den russischen Präsidenten für klüger und gewillt gehalten, andere Wege und Druckmittel zur Durchsetzung der Sicherheitsinteressen seines Landes zu finden. Etwa seine Grenzen zur NATO zu sichern und dem NATO-Westen die Rohstoff-Lieferungen abzudrehen. Jetzt ist das Prinzip von Ursache und Wirkung offen zu legen, wenn man zum Frieden zurückfinden möchte. Nach dem Ende des Warschauer Pakts hatte die NATO keine Existenzberechtigung mehr, anstatt auch dieses Bündnis aufzulösen, bekam die NATO von den USA und UK laut Noam Chomsky eine neue Aufgabe: „To control the global energy system.“ Der folgende Wortbruch und die Osterweiterung mit Ukraine-Einverleibung der NATO seien für Russland ganz klar eine existenzielle Bedrohung, analysiert Chomsky. „Wir sind Analytiker und keine Propheten“, sagt der Politologe Alexander Rahr, aber „der Abstieg des Westens ist nicht zu stoppen, unsere ,Wertepolitik’ ist grandios gescheitert und andere Länder werden Europa zwingen, zukünftig Interessenpolitik zu machen.“
Von Verena Daum, www.progression.at
„Die Rückkehr zum Dialog für eine friedliche Konfliktlösung ist unabdingbar“, sagt Eurochambres-Chef Christoph Leitl. Auch der Vorsitzende der Sozialistischen Jugend (SJ), Paul Stich, fordert via Profil.at am 27.2., den Konflikt mit friedlichen Mitteln beizulegen: „Russland versucht, seine strategischen Interessen durchzusetzen. Jede Verhandlungslösung ist besser als ein Krieg.“ Dafür plädieren auch Sahra Wagenknecht, Gabriele Krone-Schmalz, Willy Wimmer und zahlreiche besonnene Politiker, Politologen, Intellektuelle, Autoren und Journalisten und vor allem die Völker dieser Welt.
Deutschland und Europa werden jedenfalls Verlierer sein!
„China verurteilt die NATO-Osterweiterung und wird Russland wirtschaftlich schützen aus Eigennutz“, führt der Politologe Alexander Rahr im Rubikon-Interview aus. „Sie kämpfen gemeinsam für die multipolare Weltordnung. Die Ukraine ist dabei ein Mosaikstein. Die Russen unterstützen die Seidenstraße, auch wenn die Chinesen dadurch immer stärker werden. Sie haben einen Plan und werden uns überraschen.“ Frau Baerbock verkündete, dass Deutschland bereit sei, wirtschaftlich einen hohen Preis zu zahlen. Abgesehen davon, dass die Bevölkerung dazu nicht bereit ist, „ist das eine Katastrophe“, sagt Rahr. Und „ja, viele Experten prognostizieren, dass der Abstieg des Westens nicht zu stoppen ist. Das sollte allerdings kontrolliert vor sich gehen, um auch wieder aufsteigen zu können. Europa muss tief Luft holen und sich ändern. Die ,Werte orientierte’ Politik schwächt Europa und ist grandios gescheitert. Andere werden uns zwingen, zukünftig Interessenpolitik zu machen. Asien wird Europa überholen.“
Jetzt muss Versöhnungspolitik beginnen mit einer neutralen Ukraine!
Auf die Frage, ob und wie Frieden wieder hergestellt werden kann, sagt Rahr: „Ich weiß es nicht. Für mich ist es eine Katastrophe was derzeit passiert. Aber es muss jetzt Versöhnungspolitik beginnen, die dafür sorgt, dass es keine Kriegsopfer mehr gibt. Selenski kann auf die Forderungen von Putin eingehen und in der Verfassung eine neutrale Ukraine verankern – ohne NATO-Waffen. Das wäre für ihn zwar eine Kapitulationserklärung, aber der Westen wird ihn im Hinblick auf einen möglichen Weltkrieg nicht schützen.“ Auch auf den Erfolg der Sanktionen zu hoffen und zu warten, bringt nichts. „Wenn Selenski seine Nation retten will, muss er mit Putin verhandeln, dann kann er die Verluste in der Bevölkerung beenden und Putin zieht sich zurück.“ Nach einiger Zeit sei es dann auch wieder möglich, wirtschaftlich mit allen Seiten erfolgreich zusammenzuarbeiten. Mit der Europäischen und der Eurasischen Union. Das ist der Vorteil der Neutralität und zudem Friedenssicherung. Im MDR-Interview betonte auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmar die Notwendigkeit, mit Moskau im Gespräch zu bleiben: „Wir werden alles tun, um die Souveränität der Ukraine und den Schutz der Menschen zu gewährleisten. Aber es geht auch darum, insgesamt eine Möglichkeit für eine Zukunft zu haben, in der man zusammen arbeiten und leben kann. Darum ist die Verbindung zu Russland wichtig. Wir werden nur in Frieden leben, wenn wir mit Russland in Frieden leben.“
Quellen und Informationen:
https://www.facebook.com/206307219386683/posts/5656136241070393/?d=n
https://www.facebook.com/148358141991151/posts/2074837729343173/?d=n
https://www.profil.at/oesterreich/sympathien-fuer-wladimir-putin-welch-ein-irrtum/401919586
https://www.rubikon.news/artikel/die-ukrainische-vorgeschichte
https://www.rubikon.news/artikel/das-bundnis-der-aggression
https://www.rubikon.news/artikel/angeschlagene-friedenstaube
https://www.rubikon.news/artikel/angst-vor-russland
https://www.rubikon.news/artikel/moskaus-langer-atem