DORNBIRN/VORARLBERG Ethisch fair produzierte Textilien – Mary Rose Fashion Revolution Week vom 18. bis 24. April. Unzählige Marken setzen noch immer auf Rabattschlachten, omnipräsente Social-Media-Werbung und ein Sortiment, dass täglich um schier unendlich viele Textilien erweitert wird. Wie das überhaupt möglich ist, fragen sich dabei leider oft nur die wenigsten. Noch viel weniger Menschen ist klar, dass die vermeintlich billige Wegwerfmode am Ende alles andere als billig ist: Sie geht auf Kosten der Umwelt und auf vor allem auf Kosten der Menschen, die sie unter entsprechenden Bedingungen tagtäglich produzieren müssen.

Von Verena Daum (Journalistin, Autorin, www.progression.at, der Artikel ist am 26. März 2022 in den Vorarlberger Nachrichten erschienen)

Stefan Grabher, Eigentümer der Mary Rose/Paptex Textilhandels GmbH, hat dazu eine ganz klare Position: „Wir müssen aufhören, die Augen zu verschließen und endlich der Realität ins Auge sehen: Noch immer wird in den Textilhochburgen viel zu oft unter schlechtesten Bedingungen produziert. Leider habe ich selbst im Laufe meiner Karriere bereits viel zu viel gesehen und erlebt, ihr würdet es nicht glauben.“

Naturschutz und Fairness

Stefan Grabher stellt mit seinem Team ausschließlich ethisch fair produzierte Textilien her. 2016 wurde das Unternehmen Mitglied der Fair Wear Foundation, einer Organisation, die sich der Einhaltung und Kontrolle von sozial fairen Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie verschrieben hat. Durch jährliche Audits, geheime Interviews und laufende Kontrollen stellt die Fair Wear Foundation sicher, dass in allen Betrieben und Produktionsstätten der Mitglieder fair und ganz ohne Ausbeutung produziert wird. Doch faire Produkte anzubieten, ist nur ein Teil des Erfolges, denn alles steht und fällt schlussendlich mit jenen Personen, die bereit sind, fair produzierte Textilien zu kaufen. Aus diesem Grund veranstaltet Mary Rose auch heuer wieder vom 18.-24. April die Fashion Revolution Week, eine Themenwoche, die ganz der Aufklärung gewidmet ist.

Ruf nach Revolution

Die Fashion Revolution Week wurde 2013 ins Leben gerufen. Grund dafür war einer der schrecklichsten Unfälle der Textilgeschichte, der Einsturz der Rana Plaza, bei dem über 1000 Menschen starben und ca. 2500 Menschen verletzt wurden. Betroffen waren davon vor allem junge Frauen, die besonders häufig in der Textilindustrie arbeiten. „Als wäre der Unfall an sich nicht schon schlimm genug, fehlen dem Land auf einmal zusätzlich noch unzählige junge Frauen, die gerade in Entwicklungsländern wie Bangladesh noch immer eine unglaublich wichtige Rolle in Erziehung, Familienpflege und Einkommen spielen. Sie sind meist auch die einzigen, die sich überhaupt erst um den Nachwuchs kümmern.“ Während der Fashion Revolution Week gibt Mary Rose im Zuge einer Ausstellung den Menschen hinter den Textilien ein Gesicht, informiert und klärt auf, ohne dabei mit dem erhobenen Zeigefinger zu wedeln. Es geht darum, Bewusstsein zu schaffen.

Infos: www.maryrose.at